1989/ 1990 - Wilde Zeiten.

Bei der Jahreszahl 1989 fällt wohl jedem sofort eines ein: der Mauerfall. Das Unvorstellbare war geschehen, aus dem geteilten Deutschland wurde wieder eines. Zumindest politisch, gesellschaftlich spürt man die Verwerfungen, die die 40-jährige Spaltung in zwei verschiedenen Gesellschaftssystemen hinterlassen hat, bis heute. All das ist vielfach dokumentiert und analysiert, die Diskussionen dauern an.

Für EXCON ist das alles nicht das Thema, hier wird jederzeit pragmatisch und lösungsorientiert gedacht. Und so ist für das kleine Neu-Isenburger Finanzdienstleistungsunternehmen 1989 der Mauerfall und 1990 die Wiedervereinigung nur mit der Wirkung eines Doppelturboladers zu vergleichen: Es geht ab, aber sowas von, holla die Waldfee!

Mit Doppelturbo zum Neugeschäft


 

Durch die drohende Auflösung der Nationalen Volksarmee der DDR und die mangelhafte Integration der Soldaten in die Bundeswehr gibt es plötzlich eine schier unübersehbare Masse an potentiellen Umschülern und damit neuen Mitarbeitern für EXCON.

Dazu muss man wissen, dass die Soldaten der DDR bei Übernahme in die Bundeswehr pauschal einen Dienstgrad heruntergestuft wurden und bei Ausscheiden lediglich eine, ebenfalls pauschale, Abfindung von 500 D-Mark erhielten. 1990 gab es sogar Streiks in der NVA, sieht man sich die Forderungen von damals an, wird klar, warum: Wer will schon gern zu landwirtschaftlichen oder schwerindustriellen Aushilfsarbeiten etwa im Bergbau zwangsverpflichtet werden? Von den etwa 50.000 Stabsoffizieren, Offizieren und Unteroffizieren scheidet mit Auflösung der NVA etwa die Hälfte auf eigenen Antrag aus dem Dienst aus.

 

Neue Chancen – auf beiden Seiten


 

Diese Leute brauchen eine neue Herausforderung. Eine, die ihren Fähigkeiten angemessen ist, keinen Job als Erntehelfer. Wie die ehemaligen Offiziere der Bundeswehr gibt es auch unter denen der NVA eine Reihe von Menschen, deren Ausbildung und Persönlichkeit, richtig fortgebildet, in der Summe ihrer Qualitäten einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil im noch jungen und entsprechend wilden Gewerbe bedeuten. EXCON ist auch hier zu Stelle, steht mit Rat und Tat zur Seite und pickt sich die Besten heraus. Wie Jürgen Schulz, ehemaliger Major der NVA, der in den folgenden Jahren – und bis heute – noch eine große Rolle bei EXCON spielen wird.

 

»EXCON hat mir DIE Chance meines Lebens gegeben, mich von Beginn an als gleichberechtigten Partner behan-delt. EXCON ist mehr als eine Arbeitsstelle, EXCON ist mein Leben.«

Jürgen SchulzEx-Major der NVA, seit 1991 bei EXCON

 

Doch das Ende der DDR ist auch der Anfang eines neuen Kapitels des Kapitalismus: Eine kaum zu bewältigende Nachfrage nach Konsumgütern, Autos und Krediten tost wie eine Flutwelle durch das Land, der Fall der Mauer öffnet ungeahnte neue Märkte und bringt die zu deren Bestellung nötigen Arbeitskräfte gleich mit. Ein Boom ohnegleichen bricht los, EXCON muss jetzt einen kühlen Kopf bewahren, das Ruder ganz fest in die Hand nehmen und in diesen turbulenten Gewässern die günstigen Strömungen erkennen und nutzen sowie die gefährlichen Untiefen umfahren. Und sich gegen die aufkommenden Piraten in Stellung bringen…

Freuen Sie sich auf die Fortsetzung Anfang Oktober und erfahren Sie, wie es zur ersten Niederlassung in Ostdeutschland kam, was Feuerwerkskörper in Cottbus und eine Wohnung in Dresden mit der weiteren, unglaublichen Geschichte von EXCON zu tun haben.